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08.07.2010

Kostbare Fracht: Kunsttransporte

Bekanntlich greift man bei der Definition von Logistik zu kurz, wenn man diese auf den Transport von Gütern beschränkt, ist dieser doch nur ein Teil des gesamten Warenflusses, der wiederum eingegliedert ist in die Versorgungskette. Besondere Bedeutung kommt dem Transport jedoch zu, wenn eben hier der Warenfluss ins Stocken oder sogar in Gefahr geraten könnte. Dies ist etwa bei sehr kostbaren Gütern der Fall, die aufgrund ihrer Einzigartigkeit nicht ersetzt werden können. Kunstwerke sind solche Güter und bedürfen im Falle eines notwendigen Transports spezieller Vorsorge- und Begleitmaßnahmen: Verpackung, Versicherung und Lagerung stellen hohe Ansprüche an jeden, der von Berufs wegen mit Kunst umgeht.
Umfassende Kenntnisse und nicht selten ein persönliches Faible für Gemälde oder Skulpturen zeichnen daher viele Mitarbeiter von Spezialfirmen aus, die sich auf den Transport von Kunst konzentrieren.

Als Logistikpartner für Museen, Galerien, Künstler und Sammler arbeiten Kunstspediteure in aller Regel eng mit ihren Auftraggebern zusammen. Nur wenn im Vorfeld alle wichtigen Fragen hinsichtlich der zu transportierenden Gegenstände, aber auch zu Abhol- und Anlieferungspunkten sowie zu den notwendigen Bedingungen beim Zugang und beim Transport geklärt sind, kann die Sicherheit des Stückguts gewährleistet werden. Die eigentliche Arbeit beginnt also lange vor dem Verladen des Bilds oder der Skulptur und endet meist nicht beim Erreichen des Zielorts, weshalb die gebräuchlichen Bezeichnungen Kunstspedition oder Kunsttransport im Grunde auch nur einen Teil des Dienstleistungsspektrums der Unternehmen abdecken.

Umfassender Service

Wenn beispielsweise eine Gemäldesammlung auf die Reise geht, ist das nicht unähnlich den Reiseumständen einer sehr anspruchsvollen, sehr empfindlichen und sehr reichen alten Dame. Von der Planung über die Auswahl der Gepäckstücke und des geeigneten Verkehrsmittels bis hin zur möglichen persönlichen Begleitung übernimmt die Kunstspedition üblicherweise den kompletten Service. Das kann sich auf innerstädtische, aber auch auf internationale Distanzen erstrecken und schließt auch sämtliche erforderlichen Maßnahmen in Bezug auf Versicherungen oder Zollformalitäten mit ein.



Ob unsere wählerische Reisende ihre Koffer selbst packt, oder ob sie dies durch Mitarbeiter erledigen lässt, ist wohl gleichermaßen eine Frage des persönlichen Geschmacks wie der zur Verfügung stehenden Zeit. Auch wertvolle Gemälde, Installationen oder bildhauerische Werke können sowohl vom Absender selbst als auch durch Mitarbeiter der Spedition verpackt werden. Wichtig hierbei ist profundes Know-how, denn erst die kunstgerechte Verpackung ist die Basis für einen sicheren Transport und eine fachgerechte Lagerung. Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit am Start- und Zielpunkt müssen hier besonders berücksichtigt und auch unterwegs möglichst unverändert gewährleistet werden. Dazu stehen vielfältige standardisierte Verpackungen zur Verfügung, oft werden Bilder- oder Objektkisten, die sogenannten Art Cases, Transportrahmen oder speziell klimatisierte Kisten aber auch individuell für einen bestimmten Transport gefertigt. Neben möglichen Schäden durch Schwankungen der Umgebungstemperatur sowie zu hoher oder niedriger Luftfeuchte sind vor allem mechanische Beschädigungen zu vermeiden. Beim Bau solcher Schutzverpackungen ist umfassende Materialkunde vonnöten, um auch etwaige chemische Reaktionen zu verhindern.

Gut gesichert unterwegs

Es versteht sich von selbst, dass derart aufwendig verpackte Güter nicht auf dem üblichen Weg per LKW oder Bahnfracht transportiert werden können. Daher sind zu diesem Zweck in der Regel nicht nur speziell ausgerüstete luftgefederte, klimatisierte und alarmgesicherte Fahrzeuge im Einsatz. Häufig wird das Transportgut zusätzlich von der Ladefläche entkoppelt, das heißt, es wird nicht direkt auf der Ladefläche befestigt, sondern in Rahmenkonstruktionen im Laderaum fixiert. Zusätzlich überwachen seriöse Kunstspeditionen zunehmend ihre Fahrzeuge per GPS. So ist es möglich, jederzeit den Aufenthaltsort der jeweiligen Wertgegenstände zu kontrollieren – zu Wasser, zu Lande und in der Luft.
Bei extrem wertvollem Frachtgut stellt sich natürlich die Frage der Versicherung. Tatsächlich ist der über den Materialwert hinausgehende Wert der Exponate durch den reinen Transportvertrag meist nicht versichert. Die jeweiligen Speditionen arbeiten daher üblicherweise direkt mit entsprechenden Versicherungsunternehmen zusammen. Um den Wert der Kunstgegenstände festzustellen, werden unabhängige Gutachter hinzugezogen. Die daraus resultierenden Gutachten sowie andere Dokumente, anhand derer sich der Wert der Kunstwerke nachweisen lässt, sind für einen reibungslosen Ablauf im Schadensfall unerlässlich.

Vom Kunsttransport zum Art Management

Die professionelle Erstellung von solchen Gutachten und Zustandsprotokollen zählt zu den flankierenden Serviceleistungen moderner Kunstspeditionen. Ebenso bieten zahlreiche Unternehmen ihren Auftraggebern die Planung und Realisation von Ausstellungsarchitektur an. Dieser Service reicht von der Fertigung individueller Spezialvitrinen bis hin zur Installation und sachkundigen Platzierung der Kunstwerke am Zielort.
Auch die fachgerechte Lagerung und Inventarisierung von Kunstobjekten findet sich im Angebotsspektrum professioneller Dienstleister in diesem Bereich. Ähnlich wie in anderen Branchen hat auch hier die computergestützte Lagerverwaltung Einzug gehalten. So setzen beispielsweise Unternehmen wie Oettermann Kunsttransporte, Köln, oder International Art Movers Knab, Düsseldorf, innovative Softwarelösungen ein, um ihren Kunden interaktiv den Zugriff auf die Online-Lagererwaltung ihrer Wertobjekte zu ermöglichen.





Firma: WALTHER Faltsysteme

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Ansprechpartner: Bernhard Selders
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